Die Ausstellung im Saarländischen Künstlerhaus ermöglicht ein Eintauchen in den Raum meiner Malereien – als einzelne große Arbeit auf einer Wand und gegenüberliegend als eine Art Wellenbewegung aus vielen einzelnen Bildern über zwei Wände hinweg. Dabei ist jedes einzelne Element/jedes Bild ein eigener Kosmos und sollte als solches unbedingt und gerne intensiv betrachtet werden.
Meine Arbeiten speisen sich aus Erinnerungen und teils existentiellen Erlebnissen in Landschaft und Natur. Neben anderen Reisen mehrere Monate segelnd unterwegs zu sein bei Tag und Nacht, bei Sturm und Flaute, schärfen den Blick für die Schönheit und Fülle von Natur. Gleichzeitig sind diese Erfahrungen früh verbunden mit der Erkenntnis, dass dies ein fragiles System ist, das im steten Veränderungsprozess begriffen ist, dass Erosion in den verschiedenen Ausprägungen wirkt: Land, das weggeweht oder bei Starkregen weggespült wird, Hänge, die „ewig“ wirken und rutschen, zerbröseln.
Meine Arbeiten thematisieren die Schönheit von Landschaft und deren Fragilität, sie betonen den Moment – auch in der Malweise: Eine gesetzte Linie auf Papier steht und lässt keine Korrektur zu. Gleichzeitig gibt es den Zufall, den es gilt im geeigneten Moment zuzulassen und dem lebendigen/malerischen Prozess aus Setzung und Zufall zu folgen.
Uta Weil, September 2024